Prostitution? Hier in Erlangen? Ja, wirklich. Als junger Mensch im beschaulichen Erlangen bekommt man verständlicherweise recht wenig vom Rotlichtmilieu mit. Seit einem Jahr engagieren sich 20 Frauen aus Erlanger Kirchengemeinden für die jungen Mädchen, denen oft gar keine andere Wahl bleibt als die Prostitution.
„Wie kann man als Mann nur dort hingehen?“
Eine der Frauen von ❤️-Zeichen, Claudia, erzählt von dem Umständen in den Bordellen: teilweise fensterlose, winzige Räume, in denen die Mädchen schlafen, essen und natürlich arbeiten. Viele stammen aus Staaten wie Rumänien und wurden mit dem Versprechen auf ein besseres Leben nach Deutschland gelockt. Anstatt zu kellnern haben sie dann aber hier keine andere Wahl als ihren Körper verkaufen – sei es, weil ihre Familie zuhause Geld braucht oder weil sie sich nicht wehren können und gegen ihren Willen in den Bordellen festgehalten werden. Meist ist es eine Mischung aus beidem.
❤️-Zeichen zeigt den Mädchen Wertschätzung
Alle 3 Wochen gehen die Ehrenämtlerinnen in die Einrichtungen und bringen den Prostituierten kleine Aufmerksamkeiten und bieten sich als Gesprächspartnerinnen an. „Man merkt richtig, wie sich die Mädchen freuen, wenn einmal jemand nichts von ihnen will“, sagt Claudia. Um die Mädchen selbst aus dem Kreislauf zu befreien, fehlen der Initiative aktuell noch die Ressourcen: sowohl Expertise als auch (Wo)Manpower sind knapp, es fehlen finanzielle Mittel und Mitglieder.
Auch interessant
“Ehrenamtliche sind Mangelware” – Erlanger Kaffeeklatsch mit Christoph
Christoph engagiert sich viel ehrenamtlich in seinem Erlangen. Er hat allerdings auch viele Ideen bezüglich Themen die man noch verbessern kann.
7 Tipps für 17 Grad in Erlangen
Das Thermometer klettert auf 17 Grad und du willst einfach nur raus in die Sonne - aber was macht man eigentlich draußen? Wir haben 7 Tipps für dich.
Neue Hoffnung
Die kleinen Aufmerksamkeiten, die ❤️-Zeichen in die Einrichtungen bringen, sind typischer Mädchenkram: Kosmetika, Süßkram oder Tee. All diese Dinge werden aus Sachspenden der Mitglieder, von Spendern oder Einzelhandelsunternehmen bezogen. Der Mann einer Mitwirkenden hat winzige Honiggläschen gespendet und die Mitglieder eines Strickcafés stricken Socken, die an die Mädchen in den Einrichtungen verschenkt werden. Doch es zählt nicht nur der materielle Aspekt: „wir bieten den Mädchen Wertschätzung und christliche Unterstützung bei ihren Problemen.“ Es sind auch eine Erzieherin und eine Psychologin Teil des ehrenamtlichen Teams. Durch offene Gespräche und gemeinsames Gebet soll neue Hoffnung gespendet werden – bis die Initiative die Mittel hat, noch größere Hilfe zu leisten und darüber hinaus.
So kannst du mitmachen
Wenn du gerne mitmachen oder mehr Informationen möchtest, kannst du dich bei sabrina.meier[at]elia-erlangen.de melden.