Der Tourist
„Ja wann gehen wir nun endlich auf dieses Bergfest?“ fragt er dich mit jeder Menge Hummeln im lederbehosten Touristenhintern. Nachdem du ihm schließlich erklärt hast, dass er das Wort „Bergfest“ nie wieder in den Mund nehmen darf, wenn er über die Bergkirchweih in Erlangen spricht, freut er sich wie ein Schnitzel über die Fahrgeschäfte, die Keller und das Essen. Für ihn gleicht ein Besuch auf dem Berg eher einem Tag im Zoo mit sehr betrunkenen Tieren in Tracht. Nur leider wird er nie wirklich verstehen, wie hart das Leben in Erlangen während des Berg wirklich ist, denn er reist nach wenigen Tagen schon wieder ab.
Der Ehrgeizige
Bereits im Dezember des Vorjahres hat der Ehrgeizige seinen Urlaubsantrag für die Bergzeit eingereicht und einen Sparplan aufgestellt, um genügend Rücklagen zur Verfügung zu haben. Für ihn ist der Berg eine äußerst ernste Angelegenheit: ohne den großen Bergschein kann und darf der letzte Tag nicht vorübergehen. Und so ist der Ehrgeizige die gesamten 10 Tage lang nur sehr schwer erreichbar, denn der ganze Bierkonsum fordert seinen Tribut.
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Der Justus
Der Justus sieht den Berg eigentlich nur als provinzielles Warm-Up für das Oktoberfest, welches ja eh viel schöner und größer ist und bei seinen Schickeria-Freunden viel mehr Anklang findet. Er ist meistens an reservierten Tischen anzutreffen, in teurer Tracht und mit zahlreichen Biermarken sponsored by Papi.
Der Nüchterne
Widerwillig hat der Nüchterne sich überreden lassen und bereut seine Entscheidung jede einzelne Minute. Meist erkennt man ihn am genervten Gesichtsausdruck und der Limoflasche in der Hand. Ein optionales Accessoire sind die 2 – 5 sturzbetrunkenen Freunde, die er hektisch versucht gleichzeitig im Auge zu behalten bevor sich sich in Typ 6 verwandeln.
Die Tussi
Die Tussi hat es während der Bergzeit gar nicht leicht, entspricht doch dieser Ort so gar nicht ihrem natürlichen Lebensraum. Mit perfekt sitzender Flechtfrisur und in Ballerinas zum Dirndl ist sie jedes Jahr auf’s Neue völlig entsetzt über die Hygienezustände und die vielen schwitzenden, nach Bier stinkenden Menschen. Und überhaupt ist so viel Bier gar nicht ihr Ding, eigentlich hätte sie lieber ein Glas Prosecco.
Der Belästiger
Dieser Typ Berg-Besucher ist der Grund, warum der allgemeine Trend zur Radlerhose unter dem Dirndl geht. Er erschnüffelt seine Opfer bereits mehrere Meter gegen den Wind (gut, bei den Bierfahnen auch nicht schwer) und plant dann strategisch seine Attacke, die je nach Betrunkenheitslevel seines Opfers mehr oder weniger elegant ausfällt. Man erwischt ihn oft bei den Versuchen, den auf den Bänken stehenden Mädels unter’s Dirndl zu schauen.
Der Muffel
Am Berg trifft man diesen Typ so gut wie gar nicht an, denn er hat schon im Vorjahr sicher gestellt, dass er während der Bergzeit verreist sein wird. Und so schlürft er am Strand gemütlich Cocktails in der Sonne während Erlangen sich im Ausnahmezustand befindet und freut sich, dass der einzige feuchte Untergrund mit der er in Berührung kommt der nasse Sand ist und nicht der Pissberg.