Die Corona-Krise hat genug Schattenseiten, angefangen bei der Gefahr für die Gesundheit, Leib und Leben bis hin zu den Einschränkungen des öffentlichen Lebens und den Folgen für die Wirtschaft. Doch wir versuchen ihr heute ihre positiven Seiten abzugewinnen. Welche Dinge, die die Corona-Krise mit sich brachte, sollten wir auch danach noch beibehalten?
Selbst kochen und sich bewusst ernähren
Seit Restaurants, Bars, Mensen und Cafés geschlossen sind und man mehr Zeit zuhause verbringt, kochen die Deutschen vermehrt selbst an ihrem heimischen Herd. 87 Prozent der Deutschen kochen laut einer Umfrage derzeit täglich selbst. 83 Prozent der Haushalte kochen besonders häufig Gemüse. Die Krise ermöglicht es, sich mehr Zeit für die Zubereitung von gutem und gesundem Essen und für die Mahlzeiten zu nehmen. Sich bewusst zu ernähren, ist ein Corona-Trend, den man beibehalten sollte.
Sich Zeit für einen Spaziergang nehmen
Die Corona-Krise hat uns dazu gezwungen, unser Leben herunterzufahren. Wir arbeiten im Homeoffice, fahren nicht mehr zur Arbeit oder studieren und lernen von zuhause aus. Seit der Kontaktsperre gehört der Spaziergang am Nachmittag oder am Abend deshalb dazu, weil er wenigstens einmal am Tag erlaubt, das liebgewonnene Zuhause zu verlassen. Diesen Spaziergang sollten wir auch nach der Corona-Krise beizubehalten, wenn der normale Alltagsstress wieder beginnt. Das gleiche gilt für individuellen Sport wie Joggen oder Radfahren.
Hygienevorschriften einhalten
Während der Coronakrise hast du gelernt, die Hygienevorschriften einzuhalten. Du wäscht 20 Sekunden die Hände, wenn du von draußen nach drinnen kommst. Du fasst dir seltener als zuvor ins Gesicht. Du trägst eine Maske im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen. Regelmäßig Hände zu waschen und nicht zu häufig ins Gesicht zu fassen, sind sinnvolle Hygienemaßnahmen, die wir auch nach der Krise beibehalten sollten.
Wissen, was wirklich wichtig ist
Die Corona-Krise hat uns auf das zurückgeworfen, was wirklich wichtig im Leben ist. Du durftest nur deine Hausgenossen, bei den meisten die Familie oder WG-Mitglieder, und eine haushaltsfremde Person treffen. Du hast gemerkt, wie schwer es ist, die Großeltern nicht besuchen zu dürfen. Die Zeit hat uns gezeigt, dass die Familie und Freunde das wichtigste im Leben sind und wir ohne sie nicht zurecht kämen.
Respekt für Krankenpfleger- und schwestern und Ärztinnen und Ärzte
In der Corona-Krise ist uns bewusst geworden, welche Berufe unverzichtbar für unser aller Wohl sind. Kassiererinnen und Kassierer im Supermarkt, der Bäckerei und in der Drogerei halten den Laden Tag für Tag am Laufen. Und Ärztinnen und Ärzte und Krankenpflegerinnen und -pfleger, aber auch Altenpflegerinnen und -pfleger kümmern sich um die Leute, die der Gesundheitspflege bedürfen. Alle, die sich jeden Tag um unser Wohl sorgen, verdienen auch nach der Corona-Krise unseren Respekt, im besten Fall nicht nur symbolisch, sondern auch in Form höherer Löhne.
Krankenhäuser als Daseinsvorsorge betreiben
Vor der Coronakrise gab es etwa 28.000 Intensivbetten in Deutschland, davon 20.000 mit Beatmungsmöglichkeiten. Während der Krise wurde die Zahl sogar auf 40.000 Betten erhöht, davon 30.000 Beatmungsplätze. In Deutschland kamen so etwa 29 Intensivbetten auf 100.000 Einwohner. Das sind deutlich mehr Betten als etwa in Italien (12,5 Betten für 100.000 Einowohner), Frankreich (11,6), Spanien (9,7) oder Großbritannien (6,6). Durchschnittlich kommen in Europa 11,5 Intensivbetten auf 100.000 Einwohner. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass es ein sinvoller Weg ist, Krankenhäuser als Daseinsvorsorge zu betreiben und nicht wie Unternehmen zu führen. Diese Lehre können wir aus der Krise mitnehmen.
Eine europäische Antwort auf die Krise
Zuletzt eine Sache, die man nach der Krise ändern sollte: Denn Europa hat bislang mit einer Antwort auf die Corona-Krise auf sich warten lassen. Die Nationalstaaten kämpfen für sich genommen gegen das Virus an. Grenzen zu Nachbarstaaten wurden nach Jahrzehnten erstmals wieder geschlossen. Die Freizügigkeit der Personen innerhalb Europas ist aufgehoben, doch Europa schweigt dazu. Diese nationale Herangehensweise ist eine Sache, die man nach der Corona-Krise unbedingt ändern sollte.