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StadtSportlandtag 2017 – Fitness in der Großraumdisko

Beim Sportlandtag am Samstag war einiges geboten: gratis Training von 10 bis 18 Uhr, Snacks und Smoothies um sonst, freie Benutzung der Squashflächen, eine Auswahl an Kursen von Ballett bis BodyCombat und natürlich durfte auch der Saunagang nicht fehlen. Bei so einem verlockenden Angebot kommt selbst ein Fitnessstudio-Muffel in Versuchung und kramt die Sportschuhe aus dem Schrank.

Top – Der erste Eindruck überzeugt

An der Rezeption wurden wir direkt offen und freundlich empfangen. Schnell wird klar: keine versteckten Fallen und überraschende Kosten – einfach alles ausprobieren, worauf man Lust hat, und bei Fragen jederzeit Bescheid geben. Das gibt für ein Fitnessstudio schon mal einen Pluspunkt. Außerdem fiel auf, dass sich die Besucher sehr gleichmäßig im Studio verteilten. Es gab keine Schlangen an Geräten, man musste sich nicht durch Menschentrauben zwängen und durch die Weiträumigkeit des Studios wirkte es viel leerer als es eigentlich war. Als Fitness-Laie kannte ich ungefähr die Hälfte der Geräte im ersten Stock, der Rest war Neuland. Auf den ersten Blick waren alle sauber und in einwandfreiem Zustand. Falls etwas doch nicht sofort klappte, waren im ganzen Studio Angestellte unterwegs, die fleißig halfen, erklärten oder Kurse auf- und abbauten.
Die Ausdauergeräte sind so positioniert, dass man nicht auf den Hintern des Vordermanns oder eine Wand starrt, sonder über die Brüstung des ersten Stockwerks freien Blick auf das Erdgeschoss hat. Das war schon deutlich spannender als ein paar Backsteine, gerade weil man für Ausdauereinheiten gerne mal länger auf Stepper und Co. steht.

Nach dem Training hieß es natürlich auch für uns: Zeit für die beworbenen Snacks! An der Theke gab es Mini-Burger, Focaccia, Rucolasalat und Smoothies. Die Burger waren quasi dauervergriffen, aber auch alles andere war sehr lecker und wir waren wunschlos glücklich.
Als krönender Abschluss stand die Sauna auf dem Programm. Wie das ganze Studio war auch sie nicht überfüllt und machte einen guten Eindruck. Nach zwei Saunadurchgängen, Wechselbad und Kaltwasserdusche konnte man den Tag gemütlich auf der Terrasse in der Sonne ausklingen lassen.
Besonders angenehm am ganzen Sportlandtag: Obwohl es besondere Konditionen bei Vertragsabschlüssen gab und der Tag als Werbung für das Studio gedacht war, waren keine aufdringlichen Trainer unterwegs, die versuchten, den Besuchern Verträge aufzuschwatzen. Das Studio konnte problemlos ohne intensive Verkaufsgespräche punkten!

Flop – Die kleinen Tücken des Alltags

Sowohl bei Toiletten als auch bei den Umkleiden hieß es: wer wagt, gewinnt. Denn Beschilderungen für das jeweilige Geschlecht gibt es im Sportland nicht. Für mich persönlich ist das bei Toiletten kein Problem, in einer Umkleide habe ich dann doch gerne etwas geschlechtsinterne Privatsphäre. Zum Glück gab es genügend Sportland-Erfahrene, die freundlich darauf hinwiesen, wenn man im Begriff war, in die Herrenumkleide zu spazieren.

Als der erste Kurs losging, fielen auch die Tücken der offenen Raumgestaltung auf. Die Kurse fanden – vermutlich aus Platzgründen – auf den Badmintonfeldern in der Halle statt. Im Sportland läuft ohnehin Musik zum Training. Damit die Kursteilnehmer aber die Musik hören konnten, zu der sie Ballettübungen machen oder Trampolin springen sollten, musste eine entsprechende Lautstärke her, dazu dann noch das Mikrofon des Kursleiters und man fühlte sich auf ein mal eher wie in einer Disco an der Schnittstelle der verschiedenen Floors oder wie beim Wasser-Aerobic im Cluburlaub. Es wurde ein wilder Mix aus klassischen Klavierstücken und echten Clubhits geboten, bis hin zum Titellied von Pippi Langstrumpf.

Fazit

Selbst mich als bekennenden Fitnessstudio-Muffel hat das Sportland positiv überrascht. Das Team war sehr hilfsbereit, Räumlichkeiten und Geräte gepflegt und es war alles da, um sich mal wieder ordentlich auszupowern. Dabei wurde man nicht mit Verkaufsgesprächen bedrängt. Auch das Kursangebot war bunt gemischt und die enge Taktung der Kurse entspannte die Situation an den Geräten deutlich, weil nahezu den ganzen Tag ein Teil der Besucher beim Kursangebot war. In der Saunalandschaft konnte man wunderbar entspannen und auch Fingerfood und Smoothies konnten sich sehen lassen. Kurz gesagt: Das Sportland hat auf jeden Fall gehalten, was es im Voraus für den Sportlandtag versprochen hat.

Einziges Manko für mich war die Dauerbeschallung mit mindestens einer, da aber im Halbstundentakt Kurse stattfanden, in der Regel zwei Musiken in einer beachtlichen Lautstärke und dazu noch die Anweisungen der Trainer durch das Mikrofon. An eigene Musik über Kopfhörer war nicht zu denken und auch Unterhaltungen waren nur schwer möglich, wenn man sich in der Nähe der Boxen befand. Selbst in der Sauna war das dumpfe Wummern deutlich hörbar.

Der Sportlandtag war eine super Gelegenheit, um zu testen, ob sich eine Mitgliedschaft im Sportland lohnt. Auch wenn ich wohl weiterhin in der Natur joggen gehe, statt bei Dauerbeschallung auf dem Laufband, war es ein tolles Angebot, das seinen Zweck für mich voll und ganz erfüllt hat.