Im Norden Erlangens thront der Burgberg. Ein richtiger Berg ist er zwar nicht ganz, aber die Steigung ist mit dem Fahrrad sehr wohl zu spüren. Das Viertel gehört zu den schönsten in ganz Erlangen: Hier stehen sie, die größten Villen und Grundstücke der Hugenottenstadt. Komm mit uns auf einen Spaziergang durch den Burgberg.
Talstation: Guldens Bergstube
Unsere Tour startet da, wo jedes Jahr tausende Menschen vorbei marschieren, mit nur einem Ziel: die Bergkirchweih Erlangen. Am südlichen Eingang liegt die Bäckerei Guldens Bergstube, die mit einer großen goldenen Breze an die legendären Bergbrezen erinnert. Das ganze Jahr über gibt es hier feines Gebäck und, wenn du willst, auch einen Kaffee im schönen Außenbereich.
Obwohl der Burgberg mit seinen Villen eines der beliebtesten Viertel ist, will an diesen ganz bestimmten 12 Tagen im Jahr niemand hier wohnen. Während der Bergkirchweih verwandelt sich das Gelände mit den hohen Kastanien und historischen Bierkellern zu einer Vergnügungsmeile für Jung und Alt. Schon aus Kilometern Entfernung ragt das Riesenrad aus dem Stadtbild heraus – der enorme Besucher:innenandrang tut sein übriges, damit Erlangen in dieser Zeit kaum wieder zu erkennen ist.
1. Etappe: Das Bergkirchweih Gelände
In dieser Zeit herrscht in der Hugenottenstadt – und am Burgberg ganz besonders – der absolute Ausnahmezustand. So viele Menschen kommen nicht nur aus der Region, sondern aus ganz Deutschland ins 110.000 Einwohner große Erlangen, um die Bierkultur hochleben zu lassen. So macht der Burgberg um Pfingsten eine 180-Grad-Wende, denn normalerweise ist es hier vor allem eines: ruhig.
Coole Kneipen und fancy Restaurants suchst du in diesem Stadtteil leider vergeblich. Tatsächlich müssen die Anwohner:innen hier sogar für die Geschäfte des täglichen Bedarfs raus aus ihrem Viertel. Dafür kann der Burgberg aber mit ganz viel Geschichte punkten. Vom Wiesengrund kannst du ihn sehr gut sehen, den alten Wasserturm. Von hier hat die Feuerwehr im 18. Jahrhundert einen fantastischen Blick über die Stadt gehabt und schnell gesehen, wo es brennt.
Gipfel: Der Skulpturengarten
Im Skulpturengarten hast du aber einen noch besseren Blick. Der Garten wurde am Hang angelegt und erstreckt sich über mehrere Ebenen. Über die etwas eigenwilligen Skulpturen von Heinrich Kirchner kann man sagen, was man will, aber sie regen definitiv zum Gespräch an. Hier ist der Sonnenuntergangsspot Erlangens: Mit einem Getränk beisammen sitzen und die Sonne hinter den Dächern verschwinden sehen – herrlich!
Bevor du den Abstieg ins Tal wieder wagst, empfehlen wir dir noch einen kleinen Umweg zu gehen: Im Westen des Burgbergs liegt etwas versteckt der jüdische Friedhof. Dieser Ort wirkt mit seinen großen Grabmalen wie verwunschen. Mitten in der Natur ist der Friedhof genau der richtige Platz, um innezuhalten.
Lange Spaziergänge, Mountainbiketouren oder eine ausgedehnte Joggingstrecke gesucht? Im Meilwald bist du in Sachen Naherholung und Outdoorsport bestens bedient. Was den Meilwald von anderen Stadtwäldern unterscheidet, sind seine verschlungenen Wege und kleinen Hügel. Außerdem kannst du hier und da einen Blick durch die Baumkronen auf Erlangens Dächer erhaschen.
Abstieg ins Tal: Erlangens Villenviertel
Wenn du die Rathsberger Straße in Richtung Westen läufst, kommst du an schmucken Jugendstil Villen vorbei. Von hier kommst du zum Osteingang des Bergkirchweih Geländes. Am Ende des Geländes wartet von April bis zum letzten Sonntag im September ein Schmankerl auf dich: der Entlas Keller. Das ist tatsächlich der einzige der 14 Keller, der abseits der Bergkirchweih Speis und Trank anbietet. Hier lassen sich einige schöne Abende verbringen, sei es nur die Sehnsucht nach der nächsten Bergkirchweih zu stillen.