Sie kontrollieren, reinigen und reparieren. Sie kümmern sich um Plaque und Karies. Sie ziehen Zähne und füllen Löcher. Sie wissen genau, in welcher Ecke man besonders gründlich putzen muss und wie man Zahnseide wirklich benutzt.
Dr. Ulrike Wegerer und Dr. Klaus Kaindl betreiben eine gemeinsame Zahnarztpraxis in Herzogenaurach. Hier behandeln sie Patienten, die teilweise schon seit über 50 Jahren in die Praxis kommen.
Vom Gasthaus zur Zahnarztpraxis
Angefangen hatte alles in der „Hauptstraße“ in Herzogenaurach vor 68 Jahren. Dort befand sich die Praxis im selben Haus wie das Gasthaus Krone. Die Wirtschaft war im Erdgeschoss, die medizinische Einrichtung des damaligen Dentisten Bruckner lag ein Stockwerk darüber.
Ein Relikt der damaligen Zeit befindet sich noch heute in der Praxis: ein Garderobenständer des Gasthauses schmückt das Büro.
Anfang der 60er Jahre zog Bruckner dann in das heutige Gebäude in der Straße „Zum Flughafen“ um. Auf Bruckner folgte der Zahnarzt Beck. 1992 übernahm Dr. Klaus Kaindl die Praxis.
Seitdem wächst die medizinische Einrichtung stetig. Immer mehr Behandlungszimmer kamen unter Kaindl hinzu. Immer wieder wurden Einrichtung und Technik modernisiert.
Von 2005 bis 2006 war Dr. Ulrike Wegerer als Vorbereitungsassistentin, später als angestellte Zahnärztin in Kaindls Unternehmen tätig. Im Jahr 2008 wurde dann die Gemeinschaftspraxis der beiden gegründet. „Wir ergänzen uns perfekt“, sagt die Zahnärztin. Heute besteht das Team aus drei Zahnärzten und dreizehn Mitarbeiterinnen für Asistenz und Verwaltung.
Handwerk & Zahnmedizin
Kaindl und Wegerer sind sich einig, warum sie sich ausgerechnet für die Zahnmedizin entschieden haben. „Ich wollte eigentlich immer etwas Handwerkliches machen. Ich habe immer gebastelt, geschraubt und getan“, verrät Kaindl. Auch Wegerer reizt das Handwerkliche. Sie spricht von „fast schon künstlerischer Tätigkeit“.
„Ästhetik, Formen und Farben spielen eine genauso große Rolle wie Einfühlungsvermögen und Kommunikation.“
Dr. Ulrike Wegerer
Dazu kommt der Umgang mit den Patienten, der den Job für beide Ärzte zu etwas wirklich Schönem macht. Dabei gibt es auch die ein oder andere skurrile Geschichte.
Ein Biss in den Apfel
So erzählt zum Beispiel Dr. Klaus Kaindl von einem pensionierten Handelslehrer, der mit seiner Zahnprothese unzufrieden war. Implantate mussten gesetzt werden. Kaindl half ihm mit Hilfe einer Stegkonstruktion. Die Angelegenheit war etwas komplizierter.
Nachdem Kaindl seine Arbeit kontrolliert hatte, fragte der Patient beinahe ungeduldig: „Sind wir jetzt soweit?“. Der Zahnarzt bejahte. Da holte der Pensionär einen Apfel aus der Hosentasche und biss hinein. Die Prothese hielt. Der Patient stellte fest „Passt“, bedankte sich und verließ die Praxis – für Kaindl war es „das höchste fränkische Lob„.
Langjährige Beziehungen
Neben den Urgesteinen unter den Patienten, die schon von den Vorgängern von Kaindl und Wegerer behandelt wurden, gibt es auch einige Patienten, die einige Kilometer nach Herzogenaurach fahren, um sich von den beiden Ärzten behandeln zu lassen. Auch Studenten, die nun eigentlich woanders wohnen, legen ihren Zahnarzttermin extra in die Semesterferien.
„Das zeugt schon von einer hohen Patientenbindung und freut uns natürlich.“
Dr. Klaus Kaindl
Auch das Team der Zahnarztpraxis ist bestens eingespielt und kennt sich teilweise seit mehr als 20 Jahren. „Wir sind fast wie eine große Familie„, meint Wegerer. Langjährige Beziehungen bestehen in der Zahnarztpraxis also sowohl unter den Kollegen als auch zu den Patienten.
Praxisalltag
Der Praxisalltag gestaltet sich vielseitig: von Kontrolle und Zahnreinigung über Füllungen bis hin zu kleinen Operationen. Patienten sollten immer einen Termin vereinbaren. Kaindl sagt: „Wir sind eine Bestellpraxis“, die nach vorausgemachten Terminen arbeitet. Auch bei Notfällen sollen die Patienten anrufen und erhalten zeitnah eine Möglichkeit zur Schmerzbehandlung.
Wem einfällt, dass er lange nicht beim Zahnarzt war, kann unter 09132/2773 gleich einen Termin machen. Halbjährlich sollte man sich vom Zahnarzt durchchecken lassen. So haben Karies und Zahnstein keine Chance. „Sollten Zahnerkrankungen festgestellt werden, können sie besser behandelt werden, je früher man sie entdeckt“, erklärt Dr. Ulrike Wegerer.