Am Freitag lud das Erlanger Theater zu einer offenen Probe ihres neuen Stückes „Romeo und Julia“ ein. Inszeniert wird das Stück von Eike Hannemann, der für seine modernen Interpretationen mit Reibungspotential bekannt ist – wie z. B. bei seinem letzten Stück „Die Leiden des jungen Werther“.
Nach einer kurzen Vorstellung von Schauspielern und Stück, fing die Probe gleich mit einer schwungvollen Massenschlägerei an. Es war interessant zu sehen, wie eine so spontan wirkende Situation vom Choreografen genauestes geplant wird. In der Kulisse eines bayerischen Biergartens wurde der Streit zwischen der urfränkischen Familie Capulet und den italienischen Einwanderern Montague mit viel Witz und schlagfertigen Spottereien dargestellt. Die Eisdielenbesitzer Montague nahmen mit Weingläser auf Bierbänken Platz, wobei die Capulets mit Bierkrügen über ihnen thronten. Bei diesem Anblick kam beim Erlangener Zuschauer gleich ein wenig Berchfeeling auf.
Das Stück spielt zwischen 1955 und 1970 und schildert die damals akute Einwandererproblematik.
Bei diesem Stück kann der Zuschauer einige Lacher und viele Kämpfe erwarten. Wein- vs. Biertrinker, Südländer gegen bayrische Mundart. Es bleibt spannend, wie das Stück mit Kostümen und Maske bei der Premiere am 11.03. um 19.30 Uhr aufgenommen wird.